6. April 2021 | 16:00
Liebe Mitmenschen,
auch wenn 2018 das Urteil im Prozess gegen Mitglieder und Unterstützer
des nationalsozialistischen Untergrunds gesprochen wurde, steht eine
lückenlose Aufklärung bis heute aus. Dem gegenüber steht das Versprechen
staatlicher Akteur*innen – nicht zuletzt der Bundeskanzlerin –, dass
gegenüber den Hinterbliebenen und Betroffenen abgegeben wurde. Um die
Einhaltung dieses Versprechens weiterhin zu fordern, aber vor allem um
den Ermordeten, Hinterbliebenen und Betroffenen des NSU Respekt zu
erweisen und ihnen zu gedenken, laden wir regelmäßig zu
Gedenkveranstaltungen ein.
Am 06. April jährt sich der Mord an Halit Yozgat aus dem Jahr 2006 in
Kassel. Wir möchten diesen Jahrestag in Form einer Mahnwache dazu
nutzen, weiterhin Aufklärung zum NSU-Komplex zu fordern. Ort des
Gedenkens soll die Holzskulptur in der Johannisstraße bei der
JG-Stadtmitte sein. Diese Holzskulptur ist im Sommer 2018 neu entstanden
und dient dem Gedenken an die Ermordeten des NSU. Wir treffen uns um 12 Uhr.
Uns ist es dabei sehr wichtig, dass das Gedenken und der Respekt
gegenüber den Ermordeten, Hinterbliebenen und Betroffenen des NSU im
Vordergrund steht. Daher soll die Veranstaltung nicht durch
Parteilabels, Organisationslogos oder ähnliches gekennzeichnet sein. Es
sollen möglichst viele Menschen, die daran teilnehmen möchten, erreicht
werden. Deshalb bitten wir Euch darum, Eure Strukturen zu nutzen, um die
Einladung zu verbreiten.
Jena trägt als die Stadt, in der der NSU und seine Vorläuferstrukturen
entstanden sind eine besondere Verantwortung. Wir wollen uns dieser
Verantwortung zum einen stellen, aber zum anderen auch eine klare
Forderung in die Stadtgesellschaft hineingeben, dies ebenfalls zu tun.
Redebeiträge sind nach Absprache möglich.