29. April 2024 | 18:30–20:00
Gewerkschaftliche Organisierung und die Treuhandanstalt
Mit dem Ende der DDR begann eine Zeit des Umbruchs auch für die Gewerkschaften. Nachdem der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) bedeutungslos geworden war, etablierten sich gesamtdeutsche Gewerkschaften unter schwierigen Bedingungen. Die Treuhandanstalt war gerade dabei die DDR-Wirtschaft unter Hochdruck zu privatisieren und dabei wenig Rücksicht auf die sozioökonomischen Folgen für die Bevölkerung zu nehmen. Teilweise ergaben sich durch diese Praxis der Treuhand Konflikte zwischen Arbeitnehmer*innenvertretungen in Ost- und Westdeutschland. Andere Arbeitskämpfe waren beispielhaft für die neu gewonnene Stärke gewerkschaftlicher Organisierung. Welche Rolle kam den Gewerkschaften in den 1990er Jahren in Ostdeutschland zu? Was wirkt bis heute nach? Wie hat sich die Arbeit der Treuhandanstalt auf diese ausgewirkt? Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus heutiger Sicht mit dem Blick auf die Transformationsdiskurse in der Gegenwart ziehen? Diskutieren wollen darüber auf dem Podium:
- Lena Saniye Güngör, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion im Thüringer Landtag und Mitglied des Untersuchungsausschusses „Treuhand in Thüringen“
- Michael Ebenau, IG Metall und Rosa-Luxemburg-Stiftung
- Jessica Weber-Täntzler, DGB Jugendbildungsreferentin
- Christian Rau, Historiker und Autor des Buches „Hungern für Bischofferode“