Antifa Schnack – Antifaschistisches Bildungswochenende

24. November 2019 | 10:00–13:00

Wir laden Dich her­zlich zu unserem Antifaschis­tis­chen Bil­dungswoch­enende ein. Ziel ist es, unser noch junges Bünd­nis in Jena vorzustellen und eine inhatliche Auseinan­der­set­zung zu ver­schiede­nen The­men­schw­er­punk­ten zu ermöglichen. Zudem wollen wir eine Diskus­sion über die bish­erige Arbeit von NIKA und Per­spek­tiv­en antifaschis­tis­chen Wider­stands in Jena und Umge­bung anstoßen. Nicht zulet­zt wollen wir uns für unsere Anstren­gun­gen vor der Land­tagswahl belohnen und eine schöne Zeit mit Euch ver­brin­gen. Rück­endeck­ung erfahren wir an diesem Woch­enende von unseren Freund*innen aus dem hohen Nor­den: NIKA Ham­burg.

Wir freuen uns auf Dich!

Mehr Infor­ma­tio­nen: https://nika-jena.org/antifaschistisches-bildungswochenende/

Unser Pro­gramm:

Sam­stag:

10.00 Uhr: Eröff­nungsin­put

11.00–13-30 Uhr: Erste Work­shop-Phase
— Das Konzept der Antifa – Entste­hung, Kri­tik, Zukun­ft
— Antifa heißt… Kap­i­tal­is­muskri­tik! Eine Ein­führung.

13.30–15.00 Uhr: Mit­tagspause.

15.00.18.00 Uhr: Zweite Work­shop-Phase.
— Burn down the Kitchen* — Per­spek­tiv­en Fem­i­nis­tis­ch­er Prax­is
— Antifaschis­mus ist fem­i­nis­tisch: Ler­nen aus der ital­ienis­chen Resisten­za

Ab 18.00 Uhr lassen wir den Abend im Haus auf der Mauer gemütlich ausklin­gen.

Son­ntag:

10:00–13:00 Uhr: Reflex­ion und Per­spek­tiv­en von NIKA Jena

Unter anderem:

DAS KONZEPT DER ANTIFA – ENTSTEHUNG, KRITIK, ZUKUNFT
Antifa ist eines der zen­tralen linken Poli­tik­felder der let­zten 20 Jahre. Und obwohl fast alle schon ein­mal von »der Antifa« gehört haben, ist oft nicht ganz klar, welch­es poli­tis­che Konzept sich eigentlich dahin­ter ver­birgt. Auch, weil im Jahr 2019 die Auseinan­der­set­zung mit dem all­ge­gen­wär­ti­gen Recht­sruck erneut auf der Tage­sor­d­nung ste­hen wird, wollen wir in einem Vor­trag die Geschichte der autonomen Antifa reka­pit­ulieren und zur Diskus­sion stellen.
Welche the­o­retis­chen und strate­gis­chen Annah­men standen hin­ter der Entste­hung von Antifa­grup­pen in den Neun­ziger­jahren? Wie lässt sich das offen­sive Vorge­hen gegen Nazis mit Kap­i­tal­is­muskri­tik verknüpfen? Ist Antifa notwendi­ger Abwehrkampf, strate­gis­ch­er Ansatzpunkt zur Wel­trev­o­lu­tion oder am Ende gar pure Affir­ma­tion der bürg­er­lich-kap­i­tal­is­tis­chen Herrschaft?
Dauer: 2 Stun­den

ANTIFA HEISST… KAPITALISMUSKRITIK! EINE EINFÜHRUNG.
»Der Reich­tum der Gesellschaften, in welchen kap­i­tal­is­tis­che Pro­duk­tion­sweise herrscht, erscheint als eine »unge­heure Waren­samm­lung« […]« lautet der ein­lei­t­ende Satz von »Das Kap­i­tal, dem Lebenswerk von Karl Marx, welch­es vor 150 Jahren hier in Ham­burg veröf­fentlicht wurde. Aber was hat es mit dieser »Ware« über­haupt auf sich und wie funk­tion­iert sie? Wie entste­ht Reich­tum in ein­er Klas­sen­ge­sellschaft, wie wird er verteilt und was hat das ganze mit dem gesellschaftlichen Recht­sruck zu tun? Diese The­men wollen wir uns mit euch gemein­sam erar­beit­en und disku­tieren.
Der Work­shop richtet sich expliz­it an alle, die anfan­gen wollen sich mit den Grund­la­gen der Kap­i­tal­is­muskri­tik zu beschäfti­gen. Es wer­den kein­er­lei Vorken­nt­nisse voraus­ge­set­zt, gerne dürft ihr aber eure Erfahrun­gen und Fra­gen mit ein­brin­gen.
Dauer: 2–2,5 Stun­den

BURN DOWN THE KITCHEN* – PERSPEKTIVEN FEMINISTISCHER PRAXIS
Fem­i­nis­tis­che Prax­is und von Frauen* aus­geübter poli­tis­ch­er Aktivis­mus zieht sich durch die Geschichte radikal link­er Bewe­gun­gen. Lohn für Hausar­beit, riot­gr­rrl, die Bran­dan­schläge der Roten Zora auf Sexshops und Büros von Zuhäl­tern, hun­dert­tausende Frauen* auf den Straßen für Abtrei­bungsrecht in Argen­tinien und Polen, die mit Base­ballschlägern patri­achale Gewalt bekämpfende Gula­bi­gang in Indi­en, f*antifa, Stonewall­ri­ots und der Ver­such der fem­i­nis­tis­chen Kul­tur­rev­o­lu­tion in Ital­ien zu Beginn des 20. Jahrhun­derts sind einige Beispiele.
Den­noch bleibt die fem­i­nis­tis­che Rev­o­lu­tion unvol­len­det: Die Erfolge fem­i­nis­tis­ch­er Kämpfe und Frauen*politik gegen die Zurich­tung der Geschlechter und der damit ein­herge­hen­den Arbeits- und Leben­szwänge blieben bish­er der Aufrechter­hal­tung unser­er gesellschaftlichen Ver­w­ert­barkeit im Kap­i­tal­is­mus unter­ge­ord­net. So erscheint uns das Zusam­men­spiel von Patri­achat und Kap­i­tal­is­mus heute in neuen Vari­a­tio­nen, ohne sich aus seinem grund­sät­zlichen Zusam­men­spiel zu lösen und die Errun­gen­schaften der Frauen*bewegungen ste­hen im Rah­men des nation­al­is­tis­chen Roll­backs und weltweit­en Recht­srucks auch noch zunehmend zur Dis­po­si­tion.
Wir wis­sen: Der Wider­stand gegen die herrschen­den Ver­hält­nisse muss fem­i­nis­tisch sein, oder er versinkt in Belan­glosigkeit. Gemein­sam wollen wir ver­schiedene der oben genan­nten Prax­en und Hand­lungs­felder fem­i­nis­tis­ch­er und Frauen*kämpfe quer durch die Wellen der Frauen*bewegungen mit eigene Annah­men und offe­nen Fra­gen zur kom­mu­nis­tis­chen und fem­i­nis­tis­chen Organ­isierungs­frage verknüpfen. Auf Basis unser­er eige­nen Kämpfe, und der unser­er Vorgänger*innen und Mitstreiter*innen, wollen wir heutige Per­spek­tiv­en fem­i­nis­tis­ch­er und Frauen*organisierung mit euch disku­tieren.
Dauer: 3 Stun­den

ANTIFASCHISMUS IST FEMINISTISCH: LERNEN AUS DER ITALIENISCHEN RESISTENZA
Wenn wir an den ital­ienis­chen Wider­stand gegen den Faschis­mus denken, haben die meis­ten von uns Typen mit dick­en Knar­ren in der Hand im Kopf. Dieses Bild bildet jedoch nur einen Bruchteil des Umfangs der ital­ienis­chen Resisten­za ab. Ein Großteil der Zivil­bevölkerung, vor allem Frauen, leis­teten auf vielfältige Weise antifaschis­tis­chen Wider­stand und kämpften so Seite an Seite mit den Partisan*innen in den Bergen gegen die Faschist*innen.
In diesem Work­shop ler­nen wir die Geschichte des Faschis­mus und des Wider­standes in Ital­ien ken­nen. Wir beschäfti­gen uns mit den Zeitzeug­in­nen­bericht­en der Par­ti­sanin­nen und disku­tieren über die Frage, zu welchen For­men des antifaschis­tis­chen Wider­standes sie damals gegrif­f­en haben. Und natür­lich wollen wir mit Euch dann her­aus­find­en, was das für unsere Antifa-Arbeit heute bedeutet.
Dauer: 3 Stun­den

Datum:

24. Novem­ber 2019    

Zeit:

10:00–13:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Haus auf der Mauer
Johannes­platz 26
Jena

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: