19. September 2017 | 19:00–21:00
Buchvorstellung mit Götz Aly, renommierter Zeithistoriker und Journalist
Der Holocaust ist nicht allein aus der deutschen Geschichte heraus erklärbar. Sowohl in West- als auch in Osteuropa hatte die Judenfeindschaft seit 1880 sprunghaft zugenommen – angetrieben von Nationalismus und sozialen Krisen. Ohne die Schuld der deutschen Täter zu mindern, zeigt der Historiker Götz Aly in seinem neuen Buch, wie Rivalität und Neid, Diskriminierung und Pogrome vielerorts dazu beigetragen haben, den Boden für Deportationen und Morde zu bereiten. Erstmals wird so der moderne Antisemitismus als grenzüberschreitendes Phänomen dargestellt. Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten die nationalsozialistischen Besatzer sechs Millionen Juden, die meisten in Osteuropa, teils unter Mithilfe lokaler Polizei und Behörden. Mit seinem gesamteuropäischen Blick ermöglicht Götz Aly ein neues, umfassendes Verständnis des Holocaust.
In Zusammenarbeit mit
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Eine Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen Woche 2017 der Landeshauptstadt Erfurt