„Föhrenwald, das vergessene Schtetl“

2. Oktober 2024 | 19:00–21:00

Alois Berg­er (Berlin) spricht über ein ver­drängtes Kapi­tel deutsch-jüdis­ch­er Nachkriegs­geschichte.

Koop­er­a­tionsver­anstal­tung zus. mit der Begeg­nungs­gruppe Juden­tum und der Part­ner­schaft für Demokratie Jena

Von 1945 bis 1957 lebten im bay­erischen Wol­frat­shausen im Ort­steil Föhren­wald zeitweise mehr als 5000 Juden, Über­lebende des Holo­caust – mit Syn­a­gogen, Reli­gion­ss­chulen und ein­er eige­nen Uni­ver­sität für Rab­bin­er. Föhren­wald hat­te eine jüdis­che Selb­stver­wal­tung, eine jid­dis­che Zeitung und eine jüdis­che Polizei. 1957 wurde Föhren­wald aufgelöst, die Bewohn­er auf deutsche Großstädte verteilt. Föhren­wald wurde umbe­nan­nt und aus dem kollek­tiv­en Gedächt­nis gelöscht. Der Ort ste­ht exem­plar­isch für einen weit­ge­hend unbekan­nten Teil der deutschen Geschichte. Der Autor ist dort aufgewach­sen, er hat das Schweigen erlebt. Er ver­webt die Spuren­suche in sein­er Heimat mit den Geschicht­en der Über­leben­den – denen, die nach Israel gin­gen, und denen, die aus dem Land der Täter nicht wegkon­nten.

„Ich habe meine gesamte Jugend in ein­er Art The­aterkulisse ver­bracht, ein­er sehr schö­nen, fast kitschi­gen The­aterkulisse mit ver­schneit­en Bergen am Hor­i­zont, glasklaren Seen, mit malerischen Bauerndör­fern und barock­en Kirchen. Natür­lich war das alles real, aber die Bilder im Kopf beka­men zer­schlis­sene Rän­der und faden­scheinige Stellen, als ich her­aus­fand, dass mit­ten in dieser friedlichen Land­schaft ein blind­er Fleck war, eine sehr große undurch­sichtige Leer­stelle, über die nie gere­det wor­den war.“ – Alois Berg­er

[Link zum Buch]

Ein­tritt frei

Datum:

2. Okto­ber 2024    

Zeit:

19:00–21:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

KuBuS
Theobald-Ren­ner-Str. 1a
Jena

Veranstalter*in:

Begeg­nungs­gruppe Juden­tum, KuBuS Jena, PfD Jena