8. Oktober 2024 | 17:00–20:00
Am 7. Oktober 2023 verübte die islamistische Terrororganisation Hamas das größte antisemitische Massaker seit der Shoah. Dieses schreckliche Ereignis löste eine beispiellose Welle globaler antisemitischer Proteste und Ausschreitungen aus – die schlimmste seit 1945. Der 7. Oktober markiert eine Zäsur: Für Juden und Jüdinnen gibt es ein „Davor“ und ein „Danach“.
Seitdem ist die Zahl antisemitischer Vorfälle massiv gestiegen. Sowohl reale als auch virtuelle Räume sind zu No-Go-Areas für Juden und Jüdinnen geworden. Vernichtungsdrohungen gegen Israel und Sympathiebekundungen für antisemitische Terrororganisationen sind die neue Normalität auf Straßen und in Universitäten. Doch ein großer Teil der Gesellschaft hüllt sich in dröhnendes Schweigen.
Währenddessen befinden sich immer noch 101 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Der Krieg, den Israel derzeit gegen die Hamas führen muss, könnte jederzeit beendet werden – durch die Freilassung der Geiseln und die Niederlegung der Waffen durch die Hamas. Doch im Gegenteil hat die Hamas mehrfach betont, ihren antisemitischen Vernichtungskrieg gegen Israel fortsetzen und den 7. Oktober wiederholen zu wollen, sobald sie die Gelegenheit dazu hat. Das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung wird von der Hamas bewusst forciert und instrumentalisiert, um antisemitische Ressentiments zu schüren – und damit ist sie leider sehr erfolgreich.
Die Corona-Pandemie, die Aiwanger-Affäre, die Verherrlichung antisemitischen Terrors auf deutschen Straßen und nicht zuletzt die Landtagswahlen in Thüringen führen Juden und Jüdinnen schmerzhaft vor Augen, wie unverzichtbar der Staat Israel ist: Der einzige Ort auf der Welt, an dem das Schicksal von Juden und Jüdinnen nicht von einer nichtjüdischen Mehrheit bestimmt werden kann.
Das Schweigen und die Gleichgültigkeit müssen gebrochen werden. Daher rufen wir alle Bürgerinnen und Bürger auf, gemeinsam ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft und dem jüdischen Staat Israel gegen den antisemitischen Wahn zu zeigen.
Eine Solidarität, die nur dann bekundet wird, wenn es gerade opportun ist, ist keine echte Solidarität. Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das in allen politischen Spektren existiert. Umso wichtiger ist es, sich gegen jeden Antisemitismus zu stellen – auch und gerade, wenn er aus den eigenen Reihen kommt. Die Instrumentalisierung von Juden und Jüdinnen für politische Zwecke und das wechselseitige Ausspielen von Antisemitismus und Rassismus sind Teil des Problems, nicht der Lösung.