Gewalt gegen Frauen: Parteilichkeit vs. systemisches Denken

30. April 2018 | 19:00–22:00

Zwis­chen Parteilichkeit und sys­temis­chem Denken — Das Oran­je-Huis-Konzept: Ein adäquater Ansatz für die Frauen­haus­ber­atung?

Ein Vor­trag von Sab­ri­na Zachanass­ian

Die mehr als 400 Frauen­häuser in Deutsch­land müssen nach wie vor jährlich ca. 40.000 Frauen und Kindern Zuflucht bieten. Ein Vier­tel der Frauen­haus­be­wohner­in­nen kehren jedoch zu ihren gewalt­täti­gen Part­nern zurück und es kommt nicht sel­ten zu ein­er Wieder­auf­nahme der betrof­fe­nen Frauen. Die Frauen­häuser find­en in diesen Fällen offen­bar kein pro­bates Mit­tel, die Gewalt­spi­rale nach­haltig zu durch­brechen.

Als Reak­tion auf dieses Phänomen wurde mit dem Oran­je-Huis-Konzept ein sys­temis­ch­er Ansatz zur Gewalt­präven­tion entwick­elt, das nicht mehr nur die Opfer in den Blick nimmt, son­dern auch die Täter in die Arbeit ein­bezieht. Wieviel des ursprünglichen fem­i­nis­tis­chen Selb­stver­ständ­niss­es steckt jedoch in einem Beratungskonzept, das die Parteinahme ver­mei­det und den Per­spek­tiv­en aller Mit­glieder des Sys­tems, auch des Täters, gle­icher­maßen Raum gibt?

Im Vor­trag soll das Oran­je-Huis-Konzept hin­sichtlich sein­er Tauglichkeit für die fem­i­nis­tis­chen Grundw­erte Gle­ich­heit, Parteilichkeit, Sol­i­dar­ität unter­sucht wer­den.

Da Eval­u­a­tio­nen zu dem neuen Frauen­hauskonzept bish­er weitest­ge­hend fehlen stellt die Analyse einen rein the­o­retis­chen Abgle­ich der fem­i­nis­tis­chen Prinzip­i­en mit den Ideen des nieder­ländis­chen Ansatzes dar.

Falls Kinder­be­treu­ung gewün­scht wird, meldet euch!

Datum:

30. April 2018    

Zeit:

19:00–22:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Uni Jena, Hör­saal 7
Carl-Zeiss-Strasse 3
Jena

Veranstalter*in:

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