25. Dezember 2024 | 16:00–18:00
Warum du herkommen solltest oder: wofür du herkommen kannst?
Zum Schmökern, Schnacken, Schnabulieren –
Um mit anderen oder alleine rumzuhängen, den Raum kennenzulernen und mal abzuchecken, was der Infoladen eigentlich war, ist und werden kann.
Um in alten und neuen Zeitschriften zu stöbern, Infomaterial zu entdecken und die Ressourcen des Ladens kennenzulernen.
Um Leute analog zu treffen und dich zu vernetzen, um aktuelles Zeitgeschehen und digitale Diskussionen ins reale Gespräch rüberzuholen und dich über aktuelle Debatten auszutauschen.
Um Materialien (Plakate, Flyer etc.) rumzubringen oder abzuholen.
Oder um bloß in Ruhe mit einer Tasse Kaffee oder Tee, mit Limo oder Zeitung dazusitzen und zu lesen – um einfach da zu sein und den Raum als Raum für dich zu nutzen.
Warum wir einen Ausschluss formulieren… statt einen eigenen Namen zu setzen?
Die Formulierung „Infoladen-Öffnungszeit ohne cis Männer“ ist unser Versuch, ‚es mal anders zu machen‘. Damit wollen wir – die derzeit in der besagten Öffnungszeit organisierten Menschen – auf Kritik reagieren, die im Zusammenhang mit dem Akronym „FLINTA“ aktuell viel diskutiert wird. Die Ausschluss-Formulierung bildet dabei lediglich einen momentanen Stand unserer Diskussionen ab und ist sicher nicht der letzte Punkt in einer (hoffentlich!) lange nicht abgeschlossenen Debatte. Auch bei uns gibt es dazu verschiedene Positionen und Stimmungen.
Unsere Entscheidung kannst du sicherlich kritisch sehen – auch wir tun es!
Insbesondere die defizitäre Bestimmung als ‚Mangelwesen‘ (die aber zugleich eine gesellschaftliche Realität spiegelt) sehen wir kritisch. Zudem sind uns die Relevanz und der ermächtigende Effekt einer kollektiven und unabhängigen Selbstbenennung sehr bewusst. Dies wollen wir keinesfalls absprechen oder anzweifeln. Gleichzeitig aber wollen wir die Kritik an einer Pseudo-Inklusivität des FLINTA-Begriffs berücksichtigen, der oft nur scheinbar meint und wirklich mitdenkt, wen er benennt, und somit unreflektiert wiederum Ausschlüsse produziert.
Unsere „ohne“-Formulierung ist außerdem der Versuch, unsererseits mal einen Ausschluss explizit zu benennen, während Ausschlüsse durch sexistische Strukturen sonst – auch in der linken Szene – vor allem implizit wirksam werden (z.B. durch Gatekeeping, die Entsolidarisierung mit von Sexismus betroffenen Personen etc.). Unsere Explizierung UND Umkehrung dieses Ausschlusses hat damit für uns auch ein emanzipatorisches und kämpferisches Potential!
Über Anmerkungen dazu und über einen offenen Diskurs freuen wir uns sehr, schriftlich () oder gerne im direkten Gespräch während der Öffnungszeiten!
Wir wollen solidarische Netzwerke und wortwörtlichen Raum für eine gelebte Solidarität schaffen. Dieser können wir uns viel zu oft nicht sicher sein. Aber vielleicht kann unsere Öffnungszeit einen Baustein bilden, (uns) etwas sicherer zu werden. Für eine solidarische feministische Vernetzung and A Room of One’s Own!