25. April 2016 | 19:30
Das Verhältnis der Gesellschaft zur von ihr ausgemachten “Wildnis” entfaltet sich zwischen bedingungsloser Romantisierung bis hin zur teils infantilen Angst vor dem Unbekannten, welches dort im Dunkeln lauert. Mit der Ausprägung des deutschen Nationalbewusstseins ab Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die “urdeutsche Waldwildnis” (Riehl) zum Sinnbild germanisch-deutscher Naturhaftigkeit gegenüber englisch-französischer Urbanität; die Deutschen selbst als ewig verwurzeltes “Wald-” gegenüber dem nomadenhaft-parasitären jüdischen “Wüstenvolk”. Ein Versuch (u.a.) über die Sehnsucht nach der unverfälschten Ursprünglichkeit in der “unberührten Natur” wilder Wälder.