Konzert: Black Square + ScheissedieBullen + Fatigue

23. September 2022 | 21:00

Black Square

https://blacksquarefeminists.bandcamp.com/

“Black Square” haben sich während der Coro­na-Pan­demie im März 2020 gegrün­det. Während #staythe­fuck­home skandiert wurde, um die Schwäch­sten in der Gesellschaft zu schützen, ent­fer­nte die Polizei im Ruhrge­bi­et BPoC und woh­nungslose Men­schen aus den Parks. Ganz egal, ob Abstand­sregeln einge­hal­ten wur­den oder wie groß die Grup­pen waren. Ein­fach, weil es nun ganz offen ging, den eige­nen Ras­sis­mus als Sol­i­dar­ität auszugeben. Fini und Bon­ny wur­den regelmäßig Zeug*innen dieser „Säu­berungsak­tio­nen“ und wussten nicht wohin mit sich.

Des Weit­eren war auch das Proben und Gestal­ten mit mehr als zwei Men­schen nicht mehr möglich, weswe­gen die son­sti­gen (Musik-)Projekte der Band­mit­glieder aus Infek­tion­ss­chutz­grün­den ruht­en. Somit auch die Möglichkeit, sich Aus­druck und Gehör zu ver­schaf­fen. Bei­de drängten außer­dem die unguten Fra­gen: Was wird an Kul­tur­pro­jek­ten “nach” Coro­na noch existieren? Wie kön­nen wir noch unsere Wut aus­drück­en? Soll men­sch nun solange abwarten und ein­fach gar nichts tun?

Das Resul­tat aus dieser Gefühlslage ist eine neue, hochmo­tivierte Band, die in Eigen­regie ein Tape und ein full-length Album aufgenom­men hat und jenes am 24.02.2022 über Plas­tic Bomb und Keep It A Secret Records auf Vinyl her­aus­ge­braucht hat.

Musikalisch nen­nen die Einen es Neo-Crust, die Anderen eher poli­tis­chen Post-Punk mit Hex­en­stimme. Ist im End­ef­fekt aber ganz egal, denn eine kreis­chende Fini ste­ht im Vorder­grund, unter­malt von zwei Gitar­ren, einem Bass und einem Schlagzeug.


ScheissedieBullen

https://scheissediebullen.bandcamp.com/

“Uns gibt es in unverän­dert­er Beset­zung seit 2010. Ange­fan­gen haben wir mit dem Vor­satz deutschsprachi­gen Punkrock, oder manch eine*r würde Deutsch­punk sagen, zu machen, wie wir ihn selb­st gerne hören…oder bess­er gesagt: gerne hören wür­den. Weil was uns bei den meis­ten Deutsch­punk-Bands gehörig auf den Senkel geht, sind fehlende poli­tis­che Inhalte und Posi­tio­nen, oder der 1000. Song über selb­stre­f­eren­ziellen Szenequatsch und white boy prob­lems. (Liebeslieder sind hinge­gen IMMER OK, egal ob über Men­schen, Tiere oder Getränke!) Auch hat­ten wir keinen Bock mehr auf diese augen­zwinkernd-selb­stiro­nis­che oder pseu­do-depres­sive Posti-Scheisse, die so viele an den Tag leg­en, während über­all die Hütte am bren­nen ist.

Ob wir das jet­zt bess­er hinkriegen, als die Bands, die bere­its mit 4 Zeilen ein verkürzteres Welt­bild darstellen, als das von Jür­gen Toden­höfer, wis­sen wir allerd­ings auch nicht… 🙂 ”


Fatigue

https://fatiguegrrrls.bandcamp.com

„So verkün­det den euch bekan­nten Brachial­bal­ler­i­nen beim näch­sten gemein­samen Whisky Sour und der hun­dertzwölften Zigarette des Abends die fro­he Botschaft.“, lautete die Auf­forderung am Ende des Posts zum Zwecke der Grün­dung ein­er all female Punkband. Und tat­säch­lich: besagte Brachial­bal­ler­i­nen waren schnell gefun­den, und mit Punkrock­herz und beton­ter Igno­ranz gegenüber Lauf­maschen in
Fein­strumpfho­sen aus­ges­tat­tet, erprobten sich Fatigue bald am Song­writ­ing. Ent­standen ist eine wilde Mis­chung zwis­chen Riot Grrrl Punk und Grunge. Lip­pen­s­tiftver­schmierte, laute, wütende und Gitarre zerk­lop­pende Heldin­nen sind unter anderem sowohl Biki­ni Kill als auch Hole und L7. So unter­malen zum Pogo auf­fordernde Riffs etwa die Wuthymne auf den ver­has­sten Arbeit­skol­le­gen Herr R. (das Arschloch) „I don’t wan­na be like you – I wan­na be pure.“ und treibende Beats erzählen, was an einem Sam­stagabend, an dem halt ein­fach nichts los ist, oder die mit­tler­weile „voll erwach­se­nen“ Berlin-Mit­te­bekan­ntschaften zu „Par­tys“ laden, auf denen die mit Sterni gefüllte Bade­wanne schle­ichend gegen Gua­camoledip und detail­lierten Beschrei­bun­gen des Stehlam­p­en­schirms als Herzstück der let­zten Flohmark­taus­beute aus­ge­tauscht wur­den, zu tun ist: Flasche Wein, Leop­ard tights on, geht ab, alright? Alright! Zudem wer­den auch düstere Töne angeschla­gen, die — Scheiss­laune-Kippe im Maul- 90s-Rem­i­niszen­zen laut wer­den lassen. 2021 erschien die erste EP „Bar­be­cue Times“ der vier Wahlber­liner­in­nen. Aktuell arbeit­en sie an Ihrem ersten Album, das 2022 erscheinen wird.

Girls to the Front!

Ein­tritt: 8–12 €

Datum:

23. Sep­tem­ber 2022    

Zeit:

21:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Café Wag­n­er
Wag­n­er­gasse 26
Jena

Veranstalter*in:

Café Wag­n­er