Kundgebung in Solidarität mit Miloud und seiner Familie

4. September 2014 | 14:00

Ausländerbehörde  Jena, Richard-Sorge-Str. 4, am 04.09.2014 um 14:00

Miloud ist ein algerisch­er Asyl­suchen­der, der seit 2009 mit sein­er Fam­i­lie in Deutsch­land lebt. Er ist Aktivist für die Rechte von Flüchtlin­gen und Migran­tInnen bei The VOICE Refugee Forum. Er hat sich in den let­zten Jahren bere­its erfol­gre­ich für die Schließung des Iso­la­tion­slagers in Zel­la-Mehlis, gegen die Res­i­den­zpflicht und die Andro­hung der Abschiebung sein­er Fam­i­lie engagiert. Seit 2012 studiert Miloud an der TU Ilme­nau und wird sein Studi­um ab dem Win­terse­mes­ter im Okto­ber an der FSU Jena fort­set­zen.

Weil er Asyl­suchen­der ist, benötigt er die Erlaub­nis der Aus­län­der­be­hörde (ABH) in Jena den Wohn­sitz für sich und seine Fam­i­lie in Jena nehmen zu dür­fen. Obwohl Miloud bere­its eine Zulas­sung von der Jenaer Uni­ver­sität erhal­ten und schon vor 6 Wochen für den Wohn­sitzwech­sel beantragt hat, liegt bis heute keine Entschei­dung der ABH Jena vor! In per­sön­lichen, direk­ten Gesprächen hat sich die Behörde bish­er eher unwillig gezeigt, ihm seinen Umzug genehmi­gen zu wollen. Nach deren Ver­ständ­nis wäre ihm der tagtägliche Pen­delverkehr zwis­chen Meinin­gen und Jena trotz Fam­i­lie und einem wenige Monate alten Baby dur­chaus zuzu­muten. Darüber hin­aus wären sie auch weit­er­hin genötigt, in einem von der ABH Meinin­gen vorgegebe­nen Woh­nung in einem Außen­bezirk Meinin­gens wohnen zu müssen, in dem ras­sis­tis­che und neo­faschis­tis­che Über­griffe nicht sel­ten sind.

Nach ein­er ersten öffentlichen Kri­tik ent­geg­nete die Jenaer ABH dann, dass während der Urlaub­szeit bis Ende Sep­tem­ber keine Entschei­dung möglich wäre – in vollem Bewusst­sein, dass in weni­gen Wochen bere­its Semes­ter­be­ginn und der Jenaer Woh­nungs­markt ohne­hin ein Desaster ist.

Der Count­down zum Win­terse­mes­ter … 4 Wochen.

Weil er Asyl­be­wer­ber ist, wer­den Miloud seine grund­sät­zlichen Men­schen­rechte wie Wohn­sitzwech­sel und ein nor­males Leben, in dem er die Uni­ver­sität sein­er Wahl besuchen und sich um seine Fam­i­lie küm­mern kann, voren­thal­ten! Dies wäre bei jedem anderen Ein­wohn­er anders. Miloud wird diskri­m­iniert! Dieser Umstand ist in der­lei Behör­den nicht wirk­lich neu, die ja nur zum Zwecke der Ungle­ich­be­hand­lung von Men­schen etabliert wor­den sind. Erst vor weni­gen Wochen hat diese ABH Jena ihre Ziel­stre­bigkeit bei einem nächtlichen Abschiebev­er­such ein­er Roma Fam­i­lie zurück nach Ser­bi­en unter Beweis gestellt – zurück in ein Leben ohne Per­spek­tiv­en und Sicher­heit. Nur durch die sol­i­darische Mobil­isierung hun­dert­er Sym­pa­thisan­ten für eine Nacht-Block­ade des Flüchtlingslagers kon­nte diese Abschiebung vor­erst ver­hin­dert wer­den. Viele Men­schen sind von dieser Iso­la­tions- und Abschiebe­poli­tik betrof­fen – aber nur wenige haben den Mut, dage­gen aufzuste­hen.

Zeigt eure Sol­i­dar­ität mit Miloud und sein­er Fam­i­lie und dass ihr insti­tu­tion­al­isierte Diskri­m­inierung nicht akzep­tiert! Kommt zur Kundge­bung vor der Aus­län­der­be­hörde Jena am 4. Sep­tem­ber 2014 um 14:00 Uhr in der Richard-Sorge-Straße.

Bleibt nicht zurück und schweigt!

Miloud Lah­mar Cherif
http://thevoiceforum.org
http://breakisolation.blogsport.de

Datum:

4. Sep­tem­ber 2014    

Zeit:

14:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Aus­län­der­be­hörde Jena
Löb­der­graben 12
Jena

Veranstalter*in:

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