17. Januar 2016 | 11:30
“Das war sicher erst der Beginn. Die wirklichen Kämpfe würden erst kommen! Ich wollte dabei sein. Ich mußte dabei sein, denn es ging auch um mich. Es ging um die Freiheit der Unterdrückten.” Mit diesen Worten beschrieb der damals 17-jährige Maschinenschlosser Hans Lorbeer den Vorabend der Novemberrevolution. Vorausgegangen waren diesen Ereignissen der erste Weltkrieg und die Spaltung der Arbeiter*innenbewegung in Deutschland und vielen anderen Ländern.
In diesen Tagen wurde alles angezweifelt, die ansonsten träge Masse geriet in Bewegung, die alten Führer verloren allesamt die Kontrolle über sie und einen Moment lang schien es so, als würden die Menschen wirklich beginnen, ihre Geschichte gemeinsambewusst zu machen.
Doch die versuchte Revolution endete im Blutbad, statt einer neuen Welt kam eine neue Regierung, an die Stelle der alten Obrigkeit trat eine neue und die Massen kehrten zurück an ihren Arbeitsplatz und in ihren Alltag.
Anhand ausgewählter Zitate verschiedener Teilnehmer*innen und Beobachter*innen der Ereignisse, aus Flugblättern und literarischen Verarbeitungen wollen wir die Geschichte der Novemberrevolution vom Matrosenaufstand in Kiel bis zur Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts und der blutigen Niederschlagung aller revolutionären Versuche in einer Lesung nacherzählen.
Die Lesung findet im Rahmen eines Brunchs statt und wird musikalisch begleitet. Für die Verpflegung bitten wir um eine Spende von 5€.