Postkoloniale Filmreihe: „Juju Factory“

15. Mai 2015 | 19:00

***see english/french below***


Juju Factory

2007, 97 min, Regie: Balu­fu Baku­pa Kanyin­da, Franzö­sisch mit deutschen Unter­titeln

Der Schrift­steller Kon­go Con­go schreibt ein Buch über sein Vier­tel „Matongé“ in Brüs­sel. In dem als „bunt und migrantisch“ bewor­be­nen Vier­tel ver­mis­chen sich ver­schiedene Geschicht­en und Bilder: Migra­tion und Exil, Erfahrun­gen von All­t­agsras­sis­mus sowie per­sön­liche Kon­flik­te. Alle haben ihre Wurzeln in der europäis­chen, hier vor allem bel­gis­chen, Kolo­nialgeschichte. Kon­go Con­go fol­gt den unsicht­baren Wegen der  kon­go­is­chen Geschichte und ihrer Geis­ter. Wie ist es ihm möglich, in diesem Chaos einen klaren Kopf zu behal­ten? Indem er das juju“, Selb­st­be­wusst­sein und Beat­ri­ces Liebe hat.

Im Anschluss an den Film beste­ht die Möglichkeit, die Ein­drücke mit dem Filmkri­tik­er Eno­ka Ayem­ba (AfricAvenir Inter­na­tion­al) zu disku­tieren.

Diese Ver­anstal­tung ist Teil der Postkolo­nialen Film­rei­he „Kolo­nial­is­mus – damals wie heute!“: Fly­er

Einladung zur postkolonialen Filmreihe mit anschließender Diskussion

Kolo­nial­is­mus – kein The­ma der Ver­gan­gen­heit!?

Aus postkolo­nialer Per­spek­tive wird klar: Sprache, Denken und gesellschaftliche (Macht)verhältnisse sind bis heute – auch und ger­ade in weißen Mehrheits­ge­sellschaften wie der deutschen – von Ideen und Ide­alen der Kolo­nialzeit geprägt. Meist wer­den diese als gegeben und „nor­mal“ betra­chtet. Eine postkolo­niale Per­spek­tive einzunehmen bedeutet, dieses ver­meintlich Nor­male“ auf seinen kolo­nialen Ursprung hin zu hin­ter­fra­gen und den Blick dafür zu schär­fen, wo diese Denkmuster und Struk­turen heute noch herrschen, wie sie aufrecht erhal­ten wer­den und was sie für die betrof­fe­nen Men­schen bedeuten. Über fünf ver­schiedene Filme wollen wir dieses oft ver­nach­läs­sigte The­ma näher an uns her­an­lassen und mit einem bre­it­en Pub­likum sowie den ein­ge­lade­nen Ref­er­enten ins Gespräch kom­men.


Juju Factory

2007, 97 min, Regie: Balu­fu Baku­pa Kanyin­da, Français avec sous-titres alle­mands

L’écrivain Kon­go Con­go écrit un livre sur son quarti­er „Matongé“ à Brux­elles. Dans le quarti­er qui est réputé pour son atmo­sphère de diver­sité cul­turelle se mélan­gent des his­toires et images divers­es: migra­tion et exile, expéri­ences de racisme au quo­ti­di­en ain­si que con­flits per­son­nels. Cepen­dant, ils ont tous leurs orig­ines dans l’his­toire colo­niale européenne, notam­ment belge. Kon­go Con­go pour­suit le chemin invis­i­ble de l’his­toire con­go­laise et ses fan­tômes. Com­ment parvient-il à garder la tête froide dans ce chaos? En ayant le „juju“, la con­fi­dence en lui-même et l’amour de Béa­trice.

À la suite de la pro­jec­tion de film il y aura la pos­si­bil­ité de dis­cuter les impres­sions avec le cri­tique de ciné­ma Eno­ka Ayem­ba (AfricAvenir Inter­na­tion­al).

This event is part of the post­colo­nial film series „Colo­nial­ism – Then And Now“: Fly­er

Invitation to a postcolonial film series with discussion

Colo­nial­ism – not an issue of the past!?

From a post­colo­nial per­spec­tive, it is obvi­ous that lan­guage, think­ing, and social (pow­er) struc­tures are still shaped by colo­nial ideas and ideals up to the present day, This is par­tic­u­lar­ly true for a white major­i­ty soci­ety as the the Ger­man one. Most often these pow­er struc­tures are con­sid­ered as giv­en and „nor­mal. Adopt­ing a post­colo­nial per­spec­tive means to ques­tion this sup­posed „nor­mal­i­ty, to explore its colo­nial ori­gins, and raise aware­ness where these struc­tures and think­ing pat­terns still pre­vail, how they are main­tained and how they affect indi­vid­u­als. We want to approach this (often) neglect­ed issue and start a con­ver­sa­tion with a broad audi­ence and invit­ed speak­ers by a selec­tion of five films. So come along!

Datum:

15. Mai 2015    

Zeit:

19:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Haus auf der Mauer
Johannes­platz 26
Jena

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: