Refugees welcome – Racists and nazis not! Den Naziaufmarsch in Gotha zum Desaster machen!

18. April 2015 | 0:00–23:59

Am 18. April 2015 wollen Nazis und Ras­sistIn­nen, rund um die Gothaer Kam­er­ad­schaft “Bünd­nis Zukun­ft Land­kreis Gotha” (BZLG), auf die Straße gehen, um unter dem Mot­to “Über­frem­dung stop­pen. Deutsche Poli­tik für deutsche Inter­essen” zu demon­stri­eren. Der Anlass für dieses ras­sis­tis­che Ereig­nis ist die Auf­nahme von Flüchtlin­gen im Land­kreis Gotha. Wir wer­den das nicht hin­nehmen, und sol­i­darisieren uns nicht nur mit den betrof­fe­nen Flüchtlin­gen, son­dern fordern auch ein Ende mit der elendi­gen deutschen “Blut- und Boden­tra­di­tion”, und der dazuge­höri­gen deutschen Gesellschaft.

Die Gothaer Nazis, samt ihrem neuen “Führer”- Duo, beste­hend aus dem NPD/JN- Scheusal Anne-Kathrin Schmidt und ihrem hitlerverehren­den Kumpel Mar­co Zint wer­den sich am 18.4. nach etlichen Jahren wieder an einem Nazi­auf­marsch in Gotha ver­suchen. Dem Zeit­geist entsprechend, muss für die ewig gestrige Ide­olo­gie wieder ein­mal die Auf­nahmestelle für Geflüchtete her­hal­ten. So geschieht es seit ein­er ganzen Weile im braunen Herz Deutsch­lands, egal ob Greiz, Erfurt, Suhl oder jet­zt auch Gotha. Nach dem trau­ri­gen Erfolg der “Sügi­da”- Demon­stra­tio­nen in Suhl, scheint es als wollen die Gothaer Nazis nun auch ihr Stück vom ras­sis­tis­chen Kuchen abhaben. In Old­school­manier der Nazis des BZLG mobil­isieren sie nur zwei Tage vor dem Geburt­stag ihres Helden, in die west­thüringis­che Kreis­stadt.

Nach­dem im ver­gan­genen Herb­st für einige Wochen Flüchtlinge in der Nähe des Gothaer Bahn­hofs unterge­bracht wur­den, reagierten die Nationalen der lokalen NPD und dro­ht­en schon damals mit Kundge­bun­gen. Anstatt ihre Kundge­bun­gen in die Tat umzuset­zen, streuten sie während des Aufen­thaltes der Flüchtlinge in Gotha wüste, ras­sis­tis­che Märchen und ver­sucht­en Stim­mung gegen diese zu machen. So soll es mys­ter­iöse Kinde­sent­führun­gen gegeben haben und die Unterkun­ft kom­plett ver­wüstet wor­den sein. Die Wut des Mobs hielt sich jedoch ver­gle­ich­sweise in Gren­zen. Wohl auch auf­grund der rel­a­tiv bre­it­en Sol­i­darisierung ver­schieden­er Gothaer Ini­tia­tiv­en mit den Flüchtlin­gen und dem antifaschis­tis­chen Gegen­wind, fehlte den Nazis und Wut­bürg­erIn­nen wohl der nötige Back­ground für den Protest. Wie kür­zlich bekan­nt wurde, soll es nun eine dauer­hafte Auf­nahmestelle für Flüchtlinge in Gotha
und in dem Prov­inznest Ohrdruf geben.

“Als ich den Deutschen in die Augen sah, sah ich, dass das Böse dort noch bran­nte.”

Wenn Men­schen sich auf die Straße begeben um gegen Men­schen zu demon­stri­eren, denen es nicht nur viel schlechter geht, son­dern welche sich zudem aus ein­er lebens­ge­fährlichen Sit­u­a­tion gerettet haben, hat dass zum Einen seine Ursachen im kap­i­tal­is­tis­chen Leis­tungs- und Konkur­ren­zsys­tems. Zum Anderen kann auch nicht von der Hand gewiesen wer­den, dass die deutschen Tra­di­tio­nen und Inter­essen in ein­er Blut-und-Boden-Ide­olo­gie mün­de­ten, welche Aus­lös­er für den ersten und zweit­en Weltkrieg, sowie dem größten Ver­brechen der Men­schheits­geschichte – der Shoa war. Die indus­tri­al­isierte Ver­nich­tung von Men­schen wurde ein­heitlich vom deutschen Volk­skollek­tiv began­gen, welch­es sich als weißes und nicht jüdis­ches ver­ste­ht. Dass der Nation­al­sozial­is­mus zwar mil­itärisch aber nie in den Köpfen besiegt wurde, wird deut­lich in den post­nazis­tis­chen Ten­den­zen. Das zeigte Ros­tock-Licht­en­hagen, und auch der derzeit­ige deutsche Umgang mit den Flüchtlin­gen. Sei es in Form von Pegi­da, AfD, NPD oder der nicht enden­den deutschen Wut auf Israel und jüdis­che Men­schen dafür, dass die Deutschen immer noch berechtigt für den Holo­caust ver­ant­wortlich gemacht, und daran erin­nert wer­den. Die deutsche Gesellschaft hat die Nieder­lage des zweit­en Weltkrieges noch lange nicht über­wun­den. Sie hat es den leben­den Juden immer noch nicht verziehen, dass sie über­lebt haben und zurecht für ewig an die deutschen Mis­se­tat­en erin­nern wer­den.

Die Nazis ver­suchen gegen­wär­tig, Men­schen „nicht-deutsch­er Herkun­ft”, welche sie selb­st definieren, auszuschließen und zu dif­famieren. Der Auss­chluss, welch­er einzig auf Neben­säch­lichkeit­en wie Geburt­sort, Ausse­hen oder Reli­gion basiert, wird nicht nur von offen­sichtlichen Nazis vol­l­zo­gen, son­dern die völkischen Deutschen und der deutsche Staat­sap­pa­rat, zeigen mit dem Wun­sch und der Durch­führung von Abschiebun­gen, dass es immer noch fest in der Blut-und-Boden-Ide­olo­gie ver­wor­ren ist. Ganz nach dem Mot­to: Was nicht deutsch ist, gehört hier nicht her.

Wir lehnen die völkisch-nation­al­is­tis­chen Deutschen, seine Nazis, den deutschen Staat und seine ras­sis­tis­chen Tra­di­tio­nen strikt ab. Es muss mit allen Mit­teln ein weit­eres Pogrom ver­hin­dert wer­den, denn davon sind die Deutschen, in Zeit­en von ras­sis­tis­chen Masse­naufmärschen und geistiger Brand­s­tiftung gar nicht so weit ent­fer­nt. Wir sol­i­darisieren uns mit den Flüchtlin­gen und wer­den uns den Nazis und dem deutschen Volksmob, als auch den genan­nten Abschiebeap­pa­rat, ent­ge­gen­stellen. Diese deutsche Gesellschaft ist bere­it wieder zu mor­den, denn “solange die mit dieser furcht­baren Gesellschaft beste­hen­den Möglichkeits­be­din­gun­gen für die faschis­tis­che Bar­barei nicht beseit­igt wer­den, bleibt dieses Land, was es ist und als was es immer wieder benan­nt wer­den muss: ein Mord­kollek­tiv im Wartestand.”(Redebeitrag Antifa Suh­l/Zel­la- Mehlis zum Volk­strauertag 2014).

„Die Gesellschaft ist Schuld das ich so bin“ (Ter­ror­gruppe – Die Gesellschaft)

Solange diese Gesellschaft samt ihrer auf Konkur­renz basieren­den Bedin­gun­gen in Form von Kap­i­tal­is­mus beste­ht, bedeutet dies, sich mit den Opfern zu sol­i­darisieren und sie zu schützen. Da der Kap­i­tal­is­mus nicht ein­fach von heute auf mor­gen ver­schwindet, so sehr wir uns das auch wün­schen mögen, gilt: Wer notwendi­ger­weise inner­halb des kap­i­tal­is­tis­chen Sys­tems, das Schlim­mere ver­hin­dern will, muss um eine emanzi­pa­torische Gesellschaft kämpfen. Diese kann nur fernab von Anti­semitismus, Ras­sis­mus, Sex­is­mus und Homo­pho­bie beste­hen.

Für einen aktiv­en und direk­ten Antifaschis­mus!
Refugees wel­come! Racists and nazis not!

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Der Aufruf wird unter­stützt von:
Antifaschis­tis­che Aktion Gotha
Info­laden Gotha
VVN/BdA Basis­gruppe Gotha
Black Mos­qui­to

Datum:

18. April 2015    

Zeit:

0:00–23:59

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