7. Februar 2016 | 15:00
Für Januar und Februar haben wir einen neuen Salonkommunismus angesetzt: Wir wollen uns in drei Veranstaltungen mit der Geschichte linksradikaler Politik auseinandersetzen. Eine gute Gelegenheit um bei all dem antifaschistischen Trubel zur Zeit mal ein bischen sonntagsmäßig zur Ruhe zu kommen. Schaut vorbei und bringt wie immer auch gern eure eigenen Bücher und andere Materialien mit! Wir treffen uns zu den jeweiligen Veranstaltungen immer ab 15Uhr im „Wohnzimmer“. Den Flyer gibts hier.
HISTORY IS UNWRITTEN !? –
Linksradikale Bewegungsgeschichte in der BRD
Salonkommunismus Winter 2016 | Sonntags immer ab 15Uhr
Bei radikalen Linken in Deutschland drückt der Schuh an allen Ecken und Enden. In brandstiftenden PEGIDA-Zeiten gelingt es uns mal wieder kaum aus der Defensive zu kommen. In den eigenen Reihen ist dennoch viel in Bewegung: Gruppen entstehen, andere verkünden ihre Auflösung, Strategie ‑und Organisierungsdebatten toben durch alle Strömungen und wir stecken da irgendwo mittendrin.
Aus dieser Wahrnehmung heraus, wollen wir mal zum Bewegungsgeschichtsbuch greifen, um nach Anreizen für die aktuelle Debatten zu suchen. Geschichtslosigkeit ist ein großer Fehler linker Organisierungsprojekte, weshalb wir eine Auseinandersetzung mit „unserer eigenen Geschichte“ gerade für jüngere Gruppen zentral sein sollte. So können wir versuchen, unserem eigenen politischen Handeln und dem Verständnis von radikaler Politik eine historische Tiefe zu geben und uns, sowie das ein oder andere eingefahrene Muster politscher Praxis selbst besser verstehen und vielleicht überdenken. Es gilt aus vergangenen Kämpfen und Geschichten linken Scheiterns zu lernen, Erfahrungen vorheriger Generationen zu tradieren, Selbstkritik zu ermöglichen. Wir wollen der Ideologie vom Ende der Geschichte eine Auseinandersetzung mit linker Geschichte entgegensetzen.
24.Januar 2016: Um wen und was gehts?
Für den ersten gründsätzlichen und einführenden Teil stellen wir uns u.a. folgende Fragen: Wer ist diese “Bewegung”, auf wen beziehen wir uns da eigentlich (nicht)? Was heißt linke, linksradikale Geschichte? Warum ist eine Auseinandersetzung damit sinnvoll? Was erhoffen wir uns davon? Wir wollen dann in der Diskussion und je nach Interesse versuchen, uns für die kommende Veranstaltung auf einige ausgewählte Strömungen festzulegen.
07.Februar 2016: Wie war das damals mit….?
Im zweiten historisch-konkreteren Teil wollen wir uns dann jene ausgewählten Epochen aus der linken Geschichte genauer anschauen. Was waren Analysen und Theorien, Aktionsformen, politische Strategien und Organisierungsformate der Gruppen? Entstehungsgründe, Stärken, Schwächen? Was war ihre Selbstkritik bzw. Kritik an der bisherigen Linken? Was war der politische gesellschaftliche Kontext, in dem sie agiert haben?
21.Februar 2016: Heute und Morgen
Im dritten aktualitätsbezogenen Teil wollen wir uns die jüngsten historischen Entwicklungen und aktuellen Strategie- und Organisierungsdebatte der radikalen Linken ansehen. Inwieweit stecken die alten Konzepte noch darin, sind also Produkt der eigenen Geschichte? Was ist also übrig geblieben, was hat sich stark verändert in dem Selbstverständnis der Strömungen? Was können wir in der aktuellen Situation in der BRD, jener „Ruhe und Ohmacht im Herzen der Bestie”, aus der Geschichte für die Zukunft mitnehmen?