Satan Panonski — Widersprüche des Jugopunk

11. Juli 2019 | 20:00

Vor­trag mit filmis­chen Musik­beispie­len: Satan Panon­s­ki war ein Punksänger aus der Stadt Vinkov­ci in Jugoslaw­ien. Er geri­et 1981, nach­dem er jeman­den nach einem Konz­ert (in Notwehr?) erstochen hat­te in Haft, später in die Psy­chi­a­trie. Dank ein­er Ärztin kon­nte er aus der Psy­chi­a­trie in Popo­vača bei Zagreb her­aus wieder Konz­erte geben, zuerst mit sein­er Band Pogreb X und dann mit ver­schiede­nen Musik­ern unter seinem Pseu­do­nym Satan Panon­s­ki. Erst Ende der 80er kam es zu Kas­set­ten­veröf­fentlichun­gen und ein­er Schallplat­te auf dem Label Slušaj naj­glas­ni­je! Auf den Konz­erten ritzte er sich auf, blutete, fügte sich Brand­wun­den zu … the­ma­tisierte Homo­sex­u­al­ität und »sex­uelle Atonal­ität«, trug selb­st­gestal­tete Gewän­der und viel Make­up … Als der Kroa­t­ienkrieg 1991 aus­brach trat Satan Panon­s­ki der nun entste­hen­den kroat­is­chen Armee bei und kämpfte in der Gegend um Vinkov­ci und Vuko­var, machte sich auch mitschuldig. Auf dem Tape »Kako Je Panker Branio Hrvatsku (How a Punk defende
d Croa­t­ia)« wur­den posthum Lieder mit kroat­isch-nation­al­is­tis­chen Lied­tex­ten veröf­fentlicht. 1992 starb er unter ungek­lärten Umstän­den im Heimaturlaub. Eine Annäherung auf Umwe­gen.

Sak­er­don Micha­jlovič lebt und – arbeit­et nicht – (in Leipzig) und existiert wom­öglich nur in der »alten Frau« von Dani­il Charms auf Seite 7. Er hat Inter­esse an Radio, Büch­ern, Comics, Punk.

Die Ver­anstal­tung ist Teil der Rei­he “Kun­st, Spek­takel & Rev­o­lu­tion” — eine Koop­er­a­tion des Bil­dungskollekivs BiKo e.V. und der ACC Galerie Weimar, unter­stützt von der Rosa-Lux­em­burg-Stiftung Thürin­gen. Weit­ere Infos unter: http://spektakel.blogsport.de

Datum:

11. Juli 2019    

Zeit:

20:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

ACC Galerie
Burg­platz 1
Weimar

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: