29. Juli 2014 | 17:00
Am 01. Juli wurde zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres in Jena ein Haus besetzt. Viele Leute folgten dem Ruf der Besetzerinnen, sich zu solidarisieren, sich einzubringen oder zumindest mit anderen vor dem Haus herumzusitzen, um der Polizei die Räumung zu erschweren.
Ein Plakat vor dem Haus besagte, „the urban revolution starts here”. Manche planten bereits Vorträge in dem Gebäude. Die Erwartungen einiger waren groß – Die Besetzerinnen selbst nannten als Zweck der Besetzung, sie wollten zeigen, „wie Eigentum funktioniert”.
Die Besetzung schloss sich thematisch an eine Besetzung im November [falsch im Original] an, die brutal von der Polizei geräumt wurde. Jena war ähnlich schnell nicht mehr Thema wie diese. Wir wollen Fragen aufwerfen: Was ist von den Besetzungen übrig geblieben? Was war problematisch an der Planung und Durchführung? Wie war der Umgang mit Presse und Nichtbesetzerinnen?
Wir finden, diese Fragen stehen momentan in einem Vakuum und werden kaum kritisch behandelt.
Wir wollen mit dieser Veranstaltung einen Reflektionsraum bieten. Für diejenigen, die nicht in einer Szene eingebettet bereits mit ihren Freundinnen diese Besetzung besprochen haben. Für die, die der Besetzung aus verschiedenen Gründen kritisch gegenüberstehen. Für die Beteiligten selbst.
Wir werden einige kritische Thesen vorstellen und wollen mit euch den Sinn und vor allem Unsinn dieser konkreten Besetzung diskutieren.