10. August 2024 | 16:00–21:00
Über viele Monate hinweg sind die Umfragewerte der AfD kontinuierlich gestiegen. Bei den Europawahlen wurde sie in ganz Ostdeutschland zur stärksten politischen Kraft. In Thüringen erreichte sie knapp 31%. Auch in den Kommunalparlamenten konnte sie ihren Einfluss deutlich ausbauen. Begleitet wird dieser Aufstieg der Rechtspopulist*innen von einer Zunahme rechter Straßenmobilisierungen und Angriffen auf Personen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und Andersdenkende.
Der Rechtspopulismus profitiert auch von einer Zuspitzung sozialer Krisen: dabei gehen Inflation, die Unterfinanzierung der Kommunen sowie die Ausdünnung der sozialen Infrastruktur ländlichen Regionen Hand in Hand und erzeugen einen fruchtbaren Nährboden für demokratiefeindliche Bestrebungen. Bei den Landtags- und Kommunalwahlen in diesem Jahr liegt nicht nur eine politische Machtbeteiligung der AfD im Bereich des Möglichen; es droht auch eine weitere Verschiebung des politischen Diskurses nach Rechts.
Sicher ist das aber keineswegs. „Nie wieder ist jetzt“ und Aufgeben ist keine Option. Die großen Demonstrationen nach den Berichten zu den „Re-Migrationsplänen“ der extremen Rechten sind ein ermutigendes Zeichen. Sie zeigen, dass wir in einer offenen politischen Auseinandersetzung stehen und die bestehenden Kräfteverhältnisse nicht in Stein gemeißelt sind.
So wichtig große Demonstrationen sind: Um dem Rechtsruck nachhaltig etwas entgegen setzen zu können, ist es darüber hinaus auch wichtig, die Diskussion und die gemeinsame Auseinandersetzung zu suchen – und das nicht nur in den großen Städten, sondern überall in Thüringen.
Als einen kleinen Beitrag dafür verstehen wir unsere Bustour „Sommer, Sonne, Solidarität“. An insgesamt acht Tagen (08.–11. sowie 15.–18. August) wollen wir durch Thüringen reisen, verschiedene Städte und Regionen besuchen und mit den Menschen an öffentlichen Plätzen ins Gespräch kommen. Im Gepäck haben wir vor allem eine Menge Fragen: Vor welchen Problemen und Schwierigkeiten stehen die Menschen vor Ort? Wie gehen sie damit um? Und wie könnten Formen einer gemeinsamen Gegenwehr und eines gemeinsamen solidarischen Miteinanders aussehen?
16:00 – 19:00 Uhr Buntes Nachmittagsprogramm — Unterhaltung für Groß und Klein Uhr
Kreativstände, Kinderprogramm, Kaffee und Kuchen und Infostände und Workshops zu gesellschaftlichem Zusammenhalt
16:00 – 17:30 Uhr „Flexen.“ Lesung mit Lea Sauer und Özlem Özgül Dündar
Wie kann das (Zusammen-)Leben gestaltet werden, dass sich alle sicher und wohlfühlen? Wem gehört die Stadt, das Land, der öffentliche Raum? Und bekommen wir alle den Raum, den wir benötigen?
18:30 Warmes Essen
19:00 Uhr „Vibration Syndicat“ – PunkbandDie lokale Gruppe „Vibration Syndicat“ bringt den Marktplatz für uns zum Klingen!
20:00 Uhr Open Air Kino: „Sonnenallee“
Was hat die Jugendlichen in der DDR umgetrieben, was beschäftigt Jugendliche noch heute in Stadt und Land? Witzig und warmherzig zeigt die Filmkomödie „Sonnenallee“ aus dem Jahr 1999 das Leben Ostberliner Jugendliche in den 1970er Jahren.