Von Geraberg nach Tokio und New York

13. Oktober 2022 | 19:00

Richard Sorge und Hede Mass­ing

Über den Zusam­men­hang von Sozial­forschung und Spi­onage

Uwe Ross­bach (Arbeit und Leben Thürin­gen)

Die Marx­is­tis­che Arbeitswoche war ein Tre­f­fen von Marxist_innen und Kommunist_innen, die sich Pfin­gten 1923 in Ger­aberg bei Ilme­nau trafen, um die zu disku­tieren, wie eine kri­tis­che The­o­rie der Gesellschaft ausse­hen kön­nte. Angesichts der Welle rev­o­lu­tionär­er Erhe­bun­gen von 1917 bis 1923 in Europa, aber auch der zunehmenden Ver­ringerung der Möglichkeit, The­o­rie frei inner­halb der kom­mu­nis­tis­chen Partei zu disku­tieren, trafen sich die Anwe­senden – unter ihnen Fuku­mo­to Kazou, Karl Korsch, Georg Lukács, Friedrich Pol­lock, Felix Weil und Richard Sorge – und disku­tierten die ger­ade erschiene­nen Schriften Lukács und Korschs. Es war somit die erste Ver­anstal­tung des Insti­tuts für Sozial­forschung, das bis 1933 in Frank­furt am Main resi­dierte.

In Vor­bere­itung auf das 100-jährige Jubiläum der Marx­is­tis­chen Arbeitswoche im Jahr 2023 will das Pro­jekt „100 Jahre Marx­is­tis­che Arbeitswoche“ schon 2022 begin­nen in die Bedeu­tung der MAW und der auf ihr disku­tierten Texte einzuführen. Wir wollen zur Auseinan­der­set­zung aus unter­schiedlichen Per­spek­tiv­en anre­gen und laden alle Inter­essierten ein, sich eben­falls mit den Diskus­sio­nen und Entwick­lun­gen in der (Thüringer) Arbeiter*innenbewegung auseinan­derzuset­zen, die zur Arbeitswoche in Ger­aberg führten. Dazu stellen wir auf der ‚Plat­tform 100 Jahre MAW‘ (http://www.marxistische-arbeitswoche.de) Mate­ri­alien zusam­men und wollen auf andere Ver­anstal­tun­gen hin­weisen, die sich mit der Woche und ihren Teilnehmer*innen beschäfti­gen. Gemein­sam mit anderen Inter­essierten pla­nen wir in Folge die Diskus­sions­beiträge der Teil­nehmenden für die heutige the­o­retis­che und prak­tis­che Kri­tik des Kap­i­tal­is­mus zu prüfen und im Jubiläum­s­jahr zu disku­tieren.

Datum:

13. Okto­ber 2022    

Zeit:

19:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Haus auf der Mauer
Johannes­platz 26
Jena

Veranstalter*in:

Arbeit und Leben Thürin­gen