Vortrag & Diskussion in Arnstadt zur Einführung in die Kritik des Sexismus

15. September 2017 | 19:00–22:00

Unter den Bedin­gun­gen kap­i­tal­is­tis­ch­er Verge­sellschaf­tung haben sich die Herrschaftsstruk­turen radikal gewan­delt. An die Stelle per­sön­lich­er Abhängigkeit­en sind zunehmend abstrak­te For­men der Herrschaft getreten, die von den indi­vidu­ellen Eigen­schaften der jew­eili­gen Per­so­n­en abse­hen. Ihnen entsprechend kam im Rechtssys­tem, aber auch im all­ge­meinen Ver­ständ­nis mit der Mod­erne die Vorstel­lung auf, alle Men­schen seien gle­ich an Recht­en. Dieser Vorstel­lung schein­bar wider­sprechend gibt es aber weit­er­hin fun­da­men­tale Unter­schiede zwis­chen Men­schen, die nicht in ihren Fähigkeit­en begrün­det liegen, son­dern – unter anderem und in diesem Vor­trag zen­tral – mit ihrem Geschlecht begrün­det sind. Frauen besitzen unter­pro­por­tion­al wenige Ver­mö­gen und erhal­ten unter­pro­por­tion­al wenig Lohn, machen dabei aber zugle­ich einen größeren Anteil der bezahlten und unter­bezahlten Arbeit in den mod­er­nen Gesellschaften. Zudem bildete sich in der Mod­erne ein kul­turelles Sys­tem her­aus, das biol­o­gis­tisch argu­men­tiert und sich tief in die Sozial­i­sa­tion von Frauen und Män­nern eingeschrieben hat. Der Vor­trag soll die Grund­la­gen zu ein­er Kri­tik dieses Sex­is­mus liefern. Dazu wird er anhand der Grund­konzepte des (weib­lichen und männlichen) Geschlechtscharak­ters, der geschlechtlichen Sozial­i­sa­tion und der alltäglichen Repro­duk­tion von Geschlecht in the­o­retis­che Konzepte der Sex­is­muskri­tik ein­führen. Abschließend wird vorgeschla­gen, den Begriff des Patri­achats als Zen­trum ein­er emanzi­pa­torischen Per­spek­tive auf Sex­is­mus zu ver­ste­hen.

Datum:

15. Sep­tem­ber 2017    

Zeit:

19:00–22:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

P20

Arn­stadt

Veranstalter*in:

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