8. Dezember 2016 | 19:00–22:00
Um Missverständnissen vorzubeugen: Rechte und rechtsextreme türkisch-nationalistische Strömungen und Organisationen sind in Deutschland keine Neuheit. Seit Jahrzehnten sind türkische Nationalisten und Rechte auch in Teilen der türkeistämmigen Bevölkerung aktiv – und dies weitgehend ungestört. Ein Grund für das mangelnde Interesse ist der oft nicht-öffentliche Charakter ihrer Aktivitäten. Statt auf Demonstrationen und Kundgebungen konzentrieren sich diese Organisationen weitgehend auf interne Vereins- und Stadtteilarbeit. Dabei gelingt es türkischen Rechtsextremisten immer wieder, sich dem jeweiligen Feld anzupassen. Gegenüber einem türkischsprachigen Publikum werden die eigenen Inhalte offen propagiert, im öffentlichen Erscheinungsbild und in deutschsprachigen Verlautbarungen legen sie dagegen Wert, den Anschein eines „ganz normalen“ Moscheevereins zu wahren, dessen vereinsinterne Arbeit und Aktivitäten im Stadtteil keinerlei politischem Anspruch folgen. Ohne Kenntnisse der entsprechenden Netzwerke, Organisationen, Symbole und Codes fällt es schwer, rechtsextreme türkische Akteure und deren Aktivitäten zu erkennen und einzuordnen.
Ismail Küpeli wird versuchen die aktuellen Erscheinungsformen einzuordnen und einen Zugang zum Thema des türkischen Nationalismus in Deutschland schaffen.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 08.12.2016 ab 19.00 Uhr in der JG-Stadtmitte statt.