30. November 2017 | 19:00
Vortrag & Diskussion mit Sebastian Mohr und Florian Hessel
Der im Juli 2005 erfolgte “Aufruf der palästinensischen Zivilgesellschaft zu Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen” gilt als zentraler Referenzpunkt für die derzeit wohl weltweit aktivste anti-israelische Kampagne. Die dort festgeschriebenen zentralen Forderungen bedrohen in ihrer Konsequenz die Existenz des jüdischen Staates. BDS wirbt für umfassende akademische, kulturelle und wirtschaftliche Boykotte, sowie für eine politische Isolation Israels. Im Zusammenhang mit BDS-Aktionen kommt es immer wieder auch zur Gewalt gegen politische Gegner*innen.
Der Vortrag wird die Entstehung und Strategien der BDS-Bewegung beleuchten und einen Überblick über die vermehrten BDS-Aktivitäten im deutschsprachigen Raum geben. Schließlich soll der Frage nachgegangen werden, weshalb eine auf hetzerische Rhetorik setzende Bewegung in Europa vor allem im linken politischen und zivilgesellschaftlichen Spektrum ihre größten Erfolge erzielen kann.
Florian Hessel ist Sozialwissenschaftler und lebt in Hamburg. Er ist Lehrbeauftragter für Sozialpsychologie und Sozialtheorie an der Ruhr-Universität Bochum und Gründungsmitglied von Bagrut. Verein zur Förderung demokratischen Bewusstseins e.V. (www.bagrut.de).
Sebastian Mohr ist Politikwissenschaftler. Er arbeitet im Bereich der Antisemitismusprävention beim Internationalen Institut für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung (IIBSA) und engagiert sich im Projekt „Watch: Antisemitism in Europe”.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus der Amadeu Antonio Stiftung und des Anne Frank Zentrums Berlin statt. Die Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus werden gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.