Der Islamische Staat und das Versagen des Westens – Thomas von der Osten-Sacken

21. November 2014 | 19:00

Wider besseren Wis­sens und Gewis­sens haben sich die Amerikan­er 2010 aus dem Irak zurück­ge­zo­gen, statt ein­er Entspan­nung haben sich viele ungelöste alte Prob­leme im Irak zuge­spitzt. Die schi­itis­che Zen­tral­regierung in Bag­dad küm­merte sich wenig um die Sun­niten und Kur­den im Nor­den des Lan­des. Die irakische Armee wirk­te im sun­ni­tis­chen Nord­west­en wie eine Besatzungs­macht, das sich hier­aus neue Kon­flik­te ergeben wür­den, war abzuse­hen. Zusam­men mit der poli­tis­chen Insta­bil­ität im Nach­bar­land Syrien bot diese Region dem Islamis­chen Staat ide­ale Bedin­gun­gen, um in sein­er Anfangszeit schnell mil­itärische Erfolge und Landgewinne zu erzie­len. Die ehe­mals Al Quai­da nah­este­hende Ter­rormiliz über­ran­nte inner­halb kurz­er Zeit die Stel­lun­gen des irakischen Mil­itärs im Nord­west­en und rief ein Kali­fat unter Abu Bakr al-Bagh­da­di aus, auf dessen Gebi­et sie die Schari­ah ein­führte und sys­tem­a­tisch Greul­tat­en an der Zivil­bevölkerung verübte.

Die IS-Trup­pen etablierten ein islamistis­ches Ter­ror­regime, welch­es die Geset­ze des Islam umset­zt und zumin­d­est die gesamte islamis­che Welt unter ihre Regierung brin­gen will. Diese Vorstel­lung bezieht sich stark auf die alten Kali­fate, die es in Damaskus und Bag­dad im frühen Mit­te­lal­ter gegeben hat. Es ist also eine Rück­kehr ins siebte oder achte Jahrhun­dert – bloß mit Chemiewaf­fen und Mobil­tele­fo­nen. Während Rus­s­land und der Iran das Assad-Regime mit Geld und Waf­fen unter­stützen, fließen aus Sau­di-Ara­bi­en und Katar Gelder an den Islam­sichen Staat. Doch der West­en lässt die demokratis­che Oppo­si­tion in Syrien im Stich und auch die Unter­stützung für die Kur­den ließ lange auf sich warten.

Im Vor­trag wird über die aktuellen Entwick­lun­gen im Irak und in Syrien berichtet, die Ide­olo­gie des Islamis­chen Staates beleuchtet und erk­lärt, warum sich der West­en solange zurück­hielt.

Thomas von der Osten-Sack­en ist Geschäfts­führer der Hil­f­sor­gan­i­sa­tion Wadi e.V. und als solch­er seit über 20 Jahren regelmäßig im Nahen Osten unter­wegs. Er ist freier Pub­lizist und schreibt u.a. für die Jun­gle World und Die Welt.


Die kom­plette Vor­tragsrei­he „… und immer noch kein Ende in Sicht? – Anti­semi­tis­ch­er Wahn und aktueller Islamis­mus“ find­er ihr hier:
https://www.facebook.com/events/576524772469676/

Auss­chlussklausel gemäß §6 Abs. 1 VersG:
Per­so­n­en, die recht­sex­tremen Parteien oder Organ­i­sa­tio­nen ange­hören oder der recht­sex­tremen Szene zuzuord­nen sind, sind von der Ver­anstal­tung aus­geschlossen. Die Ver­anstal­tenden wer­den ihnen den Zutritt zur Ver­anstal­tung ver­wehren oder sie während der Ver­anstal­tung von dieser auss­chließen.

Datum:

21. Novem­ber 2014    

Zeit:

19:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Uni Jena, Hör­saal 8
Carl-Zeiss-Strasse 3
Jena

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: