eministischer Salon zu “Kunst und Revolution”

7. Oktober 2023 | 19:00

Wir laden wieder zum Fem­i­nis­tis­chen Salon: Am Sam­stag, den 07. Okto­ber ab 19:00 Uhr im Info­laden (Grünes Haus, Schil­lergäßchen 5, 2. Stock ohne bar­ri­ere­freier Zugang) wollen wir gemein­sam über Kun­st und die Rev­o­lu­tion ins Gespräch kom­men.

Salon klingt nach Staub und Elite, nach Mief oder Gold? Dor­thin nur als Cow­boy, als Gräfin, als Piefke?
Wir denken, Salon geht auch anders! Wir wollen mit ihm exper­i­men­tieren als einem Ort der Sub­kul­tur und Bil­dung, der Geschichte(n) und Kun­st. Wir wollen uns gemein­sam bilden, Per­spek­tiv­en erweit­ern, unser fem­i­nis­tis­ches Selb­stver­ständ­nis mit ver­gan­genen Kämpfen verbinden. – Fem­i­nis­tis­ch­er Salon als Ort alter­na­tiv­er kul­tureller Prax­is!

Dieses Mal nehmen wir das 100-jährige Jubiläum der Marx­is­tis­chen Arbeitswoche in Thürin­gen zum Anlass, um uns mit dem Wirken ein­er bedeut­samen, doch weniger bekan­nten Teil­nehmerin zu beschäfti­gen.
Gertrud Alexan­der (1882–1967) studierte u.a. in Jena und veröf­fentlichte Anfang des 20. Jahrhun­derts zahlre­iche Artikel in der sozial­is­tis­chen Presse. Lei­der ist ihr Werk und damit ihre Bedeu­tung für die Kri­tis­chen The­o­rie kaum erschlossen und beachtet – ganz im Gegen­satz zum Wirken ihrer männlichen Genossen, die auch wie sie an dem Tre­f­fen in Ger­aberg 1923 teil­nah­men. Grund genug, einen Blick auf ihr Werk und linke Debat­ten von vor hun­dert Jahren zu wer­fen.

Als es im Zuge des nation­al­is­tis­chen Kapp-Putsch 1920 zu bewaffneten Auseinan­der­set­zun­gen mit streik­enden Arbeiter*innen in Dres­den kam, durch­bohrte eine Kugel ein Gemälde in der Galerie des Zwingers. Daraufhin ent­bran­nte eine Diskus­sion um den Stel­len­wert von Kun­st.
Damals machte sich ein Kun­st­pro­fes­sor mehr Sorge um die ihm heili­gen Kunst­werke als um die dro­hende faschis­tis­che Gefahr. Die DADA-Kün­stler George Grosz und John Heart­field reagieren in ihrem Text „Der Kun­stlump“ mit ein­er schar­fen Kri­tik an der bürg­er­lichen Kun­st.
Gertrud Alexan­der antwortet daraufhin in der kom­mu­nis­tis­chen Parteizeitung „Die rote Fahne“ und kri­tisiert die Posi­tion der bei­den Kün­stler, die eben­falls Parteim­it­glieder waren. Es fol­gt ein Hin und Her von Artikeln.

Beim 2. Fem­i­nis­tis­chen Salon wer­den wir gemein­sam die Ereignisse dieser Debat­te nachvol­lziehen, nach ihrer Aktu­al­ität fra­gen und vielle­icht auch ins Gespräch darüber kom­men, welche Rolle die (bürg­er­liche) Kun­st für die rev­o­lu­tionäre Bewe­gung hat bzw. haben sollte. – Weg damit oder als Men­schheit­serbe vertei­di­gen? Was liegt zwis­chen Tomaten­suppe und Gewehren? Und wer entschei­det eigentlich darüber, was für die Rev­o­lu­tion nüt­zlich ist?

Alle (außer Nazis, Täter, Antisemit*innen etc.) sind her­zlich ein­ge­laden. Vor­wis­sen ist über­haupt nicht nötig.

Unsere Flügeltüren erwarten Euch!

Datum:

7. Okto­ber 2023    

Zeit:

19:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Info­laden
Schil­lergäßchen 5
Jena

Veranstalter*in:

Das schlechte Gewis­sen