Infoladen-Öffnungszeit ohne cis-Männer

29. Mai 2024 | 16:00–18:00

Warum du herkommen solltest oder: wofür du herkommen kannst?

Zum Schmök­ern, Schnack­en, Schnab­u­lieren –
Um mit anderen oder alleine rumzuhän­gen, den Raum ken­nen­zuler­nen und mal abzucheck­en, was der Info­laden eigentlich war, ist und wer­den kann.
Um in alten und neuen Zeitschriften zu stöbern, Info­ma­te­r­i­al zu ent­deck­en und die Ressourcen des Ladens ken­nen­zuler­nen.
Um Leute ana­log zu tre­f­fen und dich zu ver­net­zen, um aktuelles Zeit­geschehen und dig­i­tale Diskus­sio­nen ins reale Gespräch rüberzu­holen und dich über aktuelle Debat­ten auszu­tauschen.
Um Mate­ri­alien (Plakate, Fly­er etc.) rumzubrin­gen oder abzu­holen.
Oder um bloß in Ruhe mit ein­er Tasse Kaf­fee oder Tee, mit Limo oder Zeitung dazusitzen und zu lesen – um ein­fach da zu sein und den Raum als Raum für dich zu nutzen.

Warum wir einen Ausschluss formulieren… statt einen eigenen Namen zu setzen?

Die For­mulierung „Info­laden-Öff­nungszeit ohne cis Män­ner“ ist unser Ver­such, ‚es mal anders zu machen‘. Damit wollen wir – die derzeit in der besagten Öff­nungszeit organ­isierten Men­schen – auf Kri­tik reagieren, die im Zusam­men­hang mit dem Akro­nym „FLINTA“ aktuell viel disku­tiert wird. Die Auss­chluss-For­mulierung bildet dabei lediglich einen momen­ta­nen Stand unser­er Diskus­sio­nen ab und ist sich­er nicht der let­zte Punkt in ein­er (hof­fentlich!) lange nicht abgeschlosse­nen Debat­te. Auch bei uns gibt es dazu ver­schiedene Posi­tio­nen und Stim­mungen.

Unsere Entscheidung kannst du sicherlich kritisch sehen – auch wir tun es!

Ins­beson­dere die defiz­itäre Bes­tim­mung als ‚Man­gel­we­sen‘ (die aber zugle­ich eine gesellschaftliche Real­ität spiegelt) sehen wir kri­tisch. Zudem sind uns die Rel­e­vanz und der ermächti­gende Effekt ein­er kollek­tiv­en und unab­hängi­gen Selb­st­be­nen­nung sehr bewusst. Dies wollen wir keines­falls absprechen oder anzweifeln. Gle­ichzeit­ig aber wollen wir die Kri­tik an ein­er Pseu­do-Inklu­siv­ität des FLINTA-Begriffs berück­sichti­gen, der oft nur schein­bar meint und wirk­lich mit­denkt, wen er benen­nt, und somit unre­flek­tiert wiederum Auss­chlüsse pro­duziert.

Unsere „ohne“-Formulierung ist außer­dem der Ver­such, unser­er­seits mal einen Auss­chluss expliz­it zu benen­nen, während Auss­chlüsse durch sex­is­tis­che Struk­turen son­st – auch in der linken Szene – vor allem impliz­it wirk­sam wer­den (z.B. durch Gate­keep­ing, die Entsol­i­darisierung mit von Sex­is­mus betrof­fe­nen Per­so­n­en etc.). Unsere Explizierung UND Umkehrung dieses Auss­chlusses hat damit für uns auch ein emanzi­pa­torisches und kämpferisches Poten­tial!

Über Anmerkun­gen dazu und über einen offe­nen Diskurs freuen wir uns sehr, schriftlich () oder gerne im direk­ten Gespräch während der Öff­nungszeit­en!

Wir wollen sol­i­darische Net­zw­erke und wortwörtlichen Raum für eine gelebte Sol­i­dar­ität schaf­fen. Dieser kön­nen wir uns viel zu oft nicht sich­er sein. Aber vielle­icht kann unsere Öff­nungszeit einen Baustein bilden, (uns) etwas sicher­er zu wer­den. Für eine sol­i­darische fem­i­nis­tis­che Ver­net­zung and A Room of One’s Own!

Datum:

29. Mai 2024    

Zeit:

16:00–18:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Info­laden Jena
Schil­lergäßchen 5
Jena

Veranstalter*in:

Info­laden Jena