14. April 2017 | 19:30
Georg Lukács Aufsatzsammlung „Geschichte und Klassenbewusstsein“ stellt den ersten marxistischen Versuch dar, die marxsche Waren und Fetischkritik zum Ausgangspunkt der eigenen Kritik zumachen. An entscheidenden Punkten revidiert Lukács aber in seiner Verdinglichungskritik die Fetischkritik, so dass ihm auch im Angesicht des Scheiterns der Revolution in Europa die Hintertür zu einer Revolutionstheorie geöffnet bleibt:
das Proletariat als Subjekt-Objekt der Geschichte verfügt Lukács zufolge über eine vermeintlich besondere Erkenntnisposition.
Indem der Vortrag die Revidierungen bei Lukács herausarbeitet,möchte der Vortrag sogleich das komplexe Verhältnis von Fetischismus, Klassenbewusstsein, Ideologie und Kritik in groben Zügen bestimmen.