24. November 2022 | 17:00–19:00
Die GRÜNE JUGEND Jena lädt zu einem Stadtrundgang am 24.11. ein, um die rechte Gewalttaten in den 90er Jahren sichtbar zu machen. Der Stadtrundgang startet um 17 Uhr am Johannistor und führt durch das Zentrum und Jena Ost und wird ca. 2 Stunden dauern.
Kommt gern mit dazu, Vorwissen ist nicht notwendig.
Wenn ihr selber Zeitzeugen seid oder kennt, meldet euch gern bei uns.
Die Nachwendejahre in den neuen Bundesländern waren geprägt von Hitlergrüßen, Hass und Rassismus. Hetzjagden, Schlägereien und Drohungen von Neonazis standen an der Tagesordnung fast aller Städte der ehemaligen DDR.
Hunderte Menschen aus Ost und West berichteten unter dem Begriff “Baseballschlägerjahre” Ende 2019 auf Twitter von Erlebnissen und Erfahrungen der Gewalt. Sie erzählten, wie sie von Neonazis bedrängt wurden auf Konzerten, in Bussen, auf Schulhöfen. Verbal, mit bloßen Händen, Messern, Schreckschusspistolen oder eben mit Baseballschlägern. Zu lange war über die Zeit der “Baseballschlägerjahre” geschwiegen worden.
Die Brutalität und Hemmungslosigkeit rechter Gewalt wurde spätestens im Dezember 1990 zum ersten Mal offenkundig. In dem Monat erlag der Angolaner Amadeu António seinen Verletzungen vom 24. November durch einen rechten Angriff im brandenburgischen Eberswalde.
Um Amadeu António und allen anderen Opfern von rechter Gewalt nicht nur zu gedenken, sondern die Erinnerungen wachzuhalten, veranstaltet die GRÜNE JUGEND am 24. November einen Aktionstag in Orten der neuen Bundesländer.
Es wird dazu aufgerufen, Plätze, Räume und Menschen im eigenen Wohnort aufzusuchen, an denen rechte Gewalt zu physischen, psychischen Verletzungen führte und Narben in ihrem Ort hinterlassen hat.
Wir freuen uns auf euch, bis Donnerstag!