10. November 2022 | 19:00
Die Kategorie der Identität ist zu einem zentralen Bezugspunkt gegenwärtiger Politik geworden. Sowohl von rechts wie von links wird Identität als Kampfplatz besetzt, um politische Interessen zu formulieren. Vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen affirmativen Bezugnahme auf Identität werden in dem Vortrag zwei Perspektiven miteinander ins Verhältnis gesetzt, die Identität als Gegenstand philosophischer Kritik behandeln. Zum einen die postmoderne Subjektkritik Judith Butlers und zum anderen die Identitätskritik Theodor W. Adornos. Beide Modelle von Identitätskritik werden auf den ersten Blick von der gemeinsamen Einsicht getragen, dass Identität eine unzulässige Subsumtion des Besonderen unter das Allgemeine bedeutet. Dabei funktionieren die Zugänge jedoch nach anderen Logiken, aus denen verschiedene Konsequenzen dafür erwachsen, wie der Zusammenhang von Identität und Emanzipation gedacht werden kann.
Vortrag und Diskussion mit Alexandra Colligs im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Schlaglichter Feminismus”, eine Kooperation des veto mit dem Bildungskollektiv Biko gefördert vom Lokalen Aktionsplan.